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Wie kann eine translationswissenschaftliche Theorie über die Grenzen des Diskurses, in dem sie entstanden ist, hinaus wandern? Wie verändern diese Wanderungsprozesse die aufnehmenden Diskurse? Warum werden manche Theorien und Ideen erfolgreich interdiskursiv bzw. interdisziplinär rezipiert und weiterentwickelt, andere hingegen ignoriert oder erst Jahrzehnte nach ihrer Entstehung (wieder-)entdeckt? Und welche Rolle spielt Übersetzung dabei? Anastasia Schachoff untersucht translationswissenschaftliche Diskurse und die in ihnen zirkulierenden Theorien und Ideen durch das Prisma des „Travelling Theory“-Modells. In Anlehnung an Edward Said und Şebnem Susam-Sarajeva entwickelt die Autorin einen eigenen theoretisch-methodischen Rahmen. Damit erforscht sie die Wanderung der Ideen der sowjetischen Linguistik-Diskussion in die deutschsprachigen Diskurse, die Wiederentdeckung Andrej Fëdorovs im Westen, die Wanderung von Otto Kades Ideen in die sowjetischen Diskurse sowie die Rezeption der Skopostheorie in zeitgenössischen russischsprachigen Diskursen.