Zum Inhalt
Dolmetscherinnen und Dolmetscher nicht nur in ihrer professionellen Rolle, sondern auch im Spiegel der Lebenszusammenhänge zu begreifen, die das dolmetscherische Ich konstituieren – darum geht es in diesem Band. Anhand von autobiographischen Texten untersuchen die Autorinnen und Autoren dieses Bandes, wie Dolmetscherinnen und Dolmetscher ihr Selbstbild, ihre Werte, ihre Weltsicht, ihr Rollenverständnis – kurz gesagt: ihre Identität – darstellen. Der Fokus liegt dabei auf Arbeitssituationen in autoritären Regimen und Konflikten, in denen sich Grundfragen der Existenz, wie etwa Anpassung oder Widerstand, Neutralität oder Parteilichkeit, zuspitzen und verdichten. Die Analysen zeigen, dass die Entscheidungen, die Menschen in solchen Situationen treffen, so widersprüchlich, vielfältig und komplex sind wie das Leben selbst.