Zum Inhalt
Das Gelegenheitsschrifttum der Frühen Neuzeit war eingebettet in ein durch zahlreiche Ordnungen reglementiertes gesellschaftliches Leben sowie in feste Formen zeremonieller Feiern. Dabei spielten Gedichte, Festreden, Leichenpredigten, biographische Berichte, genealogische Informationen, Festprogramme und auch Musik eine integrale Rolle. Im Ostseeraum, einer ansonsten stark von Importen abhängigen Kulturregion, handelt es sich bei den Gelegenheitskompositionen um autochthone Musik, die deshalb besondere Relevanz für die historische Identität der Region besitzt. Der vorliegende Band fasst die Referate der 2013 in Greifswald durchgeführten Tagung zur Gelegenheitsmusik des Ostseeraums vom 16. bis 18. Jahrhundert zusammen. Außer den musikwissenschaftlichen Beiträgen enthält er auch literaturwissenschaftliche und allgemeinhistorische. Der Band ergänzt die aus dem gleichnamigen DFG-Projekt hervorgehende und im Internet publizierte Datenbank.