Zum Inhalt
Was verbindet Gregor von Rezzori, den selbsterklärten „Kulturverhöhner“ und angeblich teilnahmslosen Beobachter seiner Zeit, mit der tragischen Geschichte des 20. Jahrhunderts?
Anlässlich des 100. Geburtstages des Schriftstellers, Journalisten, Übersetzers, Drehbuchautors und gelegentlichen Schauspielers diskutieren Germanisten und Kulturwissenschaftler aus sechs europäischen Ländern Rezzoris Werk als einen komplexen Prozess der historischen Verortung und Verhandlung. Der Fokus ihrer wechselnden interdisziplinären Perspektiven liegt dabei auf den Erzählstrategien, die souverän mit den Mechanismen von Selbst- und Fremdbildkonstruktionen spielen, und dem oft satirischen, märchenhaften, ja sogar karnevalesken Grundton, der Rezzoris Schilderungen von Orten, Menschen(-konflikten) und geschichtlichen Zäsuren anhaftet.