Zum Inhalt
Die Pole „Heimat“ und „Exil“ sind für das Verständnis von Anna Seghers’ Werk entscheidend. Ins Exil drängte sie 1933 die Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Als Jüdin, Intellektuelle und überzeugte Kommunistin steht sie exemplarisch für zahlreiche Schriftsteller, die in dieser Zeit unfreiwillig emigrierten. Ihr Weg führte sie von der Schweiz über Frankreich und die Vereinigten Staaten bis nach Mexiko. Die Werke ‚Das siebte Kreuz‘, ‚Transit‘ und ‚Der Ausflug der toten Mädchen‘ markieren die Stationen dieses Weges ebenso wie etliche Reden und Aufsätze (z.B. ‚Vaterlandsliebe‘ und ‚Deutschland und wir‘). Birgit Ohlsen zeigt, wie sich Anna Seghers’ Heimatbegriff in diesen Jahren gewandelt hat. Die Aspekte dieses Wandels erklärt sie in sechs Thesen, die sie mit zahlreichen Belegen aus den einschlägigen Texten stützt.