Zum Inhalt
„White hum – literarische Synästhesie in der zeitgenössischen Literatur“ knüpft an die Forderung nach einer Rückkehr zu einer Ästhetik als Aisthesis an. Die Autorin unternimmt in ihren Überlegungen den Versuch einer literaturwissenschaftlichen „Besinnung“. Sie fordert – angesichts einer prominenten kulturwissenschaftlichen Diskussion um eine Visual Culture, die das Primat des Gesichtssinns behauptet – die Frage nach den Sinnen und ihrem Ort in der Literatur noch einmal neu zu stellen. Ausgangspunkt für eine Antwort auf diese Frage ist die textuelle Vermischung der Sinne: die literarische Synästhesie. Mit dem Vorschlag literarische Synästhesie als Spuren im Sinne einer Störung zu verstehen, die es zu erfahren, nicht zu erkennen gilt, wird einer aufmerksamen Lektüre das Wort geredet, die sich öffnet für das, was im Text aufscheint und ihn als Schauplatz aisthetischen Erlebens wahrnimmt.