Zum Inhalt
Das abenteuerliche deutsch-russische Leben der Slawistin Dr. Lola Debüser spiegelt die Geschichte des 20. Jahrhunderts: Geboren wurde sie 1934 in einer Familie mit deutschen und ungarisch-jüdischen Wurzeln, die vor dem Hitlerregime aus Berlin nach Moskau flüchtete und unter die Räder des stalinistischen Systems geriet. Während ihre Mutter als Kulturoffizierin der Roten Armee für deutsche Kriegsgefangene bei Stalingrad Theater- und Kulturarbeit organisiert, lebt sie im Internationalen Kinderheim von Iwanowo. Nach Kriegsende legt sie in Ostberlin an der von ihr mitinitiierten deutsch-russischen Schule das deutsche und das russische Abitur ab. Während des Studiums in Leningrad findet sie ihre geistige Heimat in der russischen Literatur. Zurückgekehrt in die DDR erschließt sie dem deutschen Leser sowjetische Autoren wie Fjodor Abramow, Wassili Schukschin und Valentin Rasputin. Ihre wichtigste Entdeckung ist jedoch der russische Schriftsteller Andrej Platonow, dessen Werke sie erforschte, herausgab, kommentierte und teilweise übersetzte.