Zum Inhalt
Das junge deutsche Kaiserreich und das seit 1878 souveräne, 1910 zum Königreich erhobene Montenegro hatten wenige unmittelbare Berührungspunkte. Die deutschen Vertreter in Cetinje, der damaligen montenegrinischen Hauptstadt, konnten unbefangen über die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse berichten, ebenso über die Verflechtungen ihres Gastlandes mit seiner Nachbarschaft, vor allem mit der instabilen albanischen Grenzzone des Osmanischen Reiches. Neben diesen Berichten aus Cetinje verdeutlichen in dieser Edition auch Dokumente der Reichsregierung und aus anderen deutschen Vertretungen (von London bis Petersburg und Konstantinopel) die internationale Bedeutung des Balkans in den Krisenjahren vor dem Ersten Weltkrieg. Der vorliegende Band ist damit auch ein Beitrag zur Geschichte der deutschen auswärtigen Politik vor 1914, zu der nach wie vor (zu) wenige Dokumente neu veröffentlicht werden.