Zum Inhalt
Die Erfolgsgeschichte Roms ist von der Zeit der Republik bis in die Spätantike immer wieder auch von herben militärischen Rückschlägen geprägt. Senatorische Feldherren und Kaiser müssen diese bewältigen, um die eigene Legitimität und Akzeptanz nicht zu gefährden. Seit Beginn der Historiographie Roms gibt es dafür eine ganze Palette von Erklärungs- und Deutungsmöglichkeiten: Verschweigen, Kleinreden, Umdeuten. Selbst größte Katastrophen werden so zu Vorstufen eines künftigen Sieges. Aus Niederlagen lässt sich lernen, Schuldige und „Sündenböcke“ findet man immer. Moral und Disziplin helfen, auszuhalten und wieder aufzustehen. Oliver Stoll zeigt, wie Rom eine „Kultur der Niederlage“ entwickelt, die Normen und Werte der Gesellschaft und des politischen Systems spiegelt. Rom ist damit ein Paradebeispiel für Resilienz: Erklärung und Deutung von Niederlagen sind sinnstiftend – und als Teile der eigenen Vergangenheit und Gegenwart Faktoren der Dauerhaftigkeit und Größe des Weltreiches!