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Der Krieg und die Frauen – eine explosive Mischung, die europäische Theaterautorinnen in ihren Stücken über die Jugoslawienkriege (1991–1999) herstellen. Sie entwerfen Frauenfiguren, die im Krieg mit starkem Schweigen opponieren oder sich Handlungsfreiheiten erkämpfen und sich aus Situationen sexualisierter Gewalt befreien. Lee Teodora Gušić untersucht dramatische Texte von Sarah Kane, Biljana Srbljanović, Milena Marković, Ivana Sajko und Simona Semenič, die hauptsächlich zur Zeit der Jugoslawienkriege entstanden sind und weit in die Nachkriegszeit hineinwirken. Im Zentrum stehen die Darstellungen von Gewalt im Kriegskontext, das Auflehnen dagegen, das Scheitern und die Möglichkeiten für einen Neubeginn. Auf diese Weise arbeitet Gušić die vielschichtigen Deutungsebenen und Wirkungen der Dramen heraus, die auch das Potenzial für Inszenierungen aufzeigen.