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Die Juden im Kernland Bulgarien wurden während des Zweiten Weltkriegs nicht deportiert und überlebten so den Holocaust. Nach der Gründung des Staates Israel wanderten ca. 90 Prozent von ihnen dorthin aus. Sie nahmen eine gesellschaftliche Sonderstellung zwischen den Überlebenden des Holocaust und der Yiššuv, der vor der Gründung Israels im Land ansässigen Gruppe von Juden, ein. Die in Bulgarien Verbliebenen dienten im Sozialismus als Vorzeigeminderheit. Das vorliegende Buch geht der Frage nach den kollektiven Identitäten der bulgarischen Juden in Israel und Bulgarien nach. Es untersucht die Geschichte, die Gemeindeorganisation, prägende Narrative und die Sprachen des Kollektivs. In Interviews kommen letzte Zeitzeugen geschichtlicher Ereignisse zu Wort, unerforschte Aspekte israelischer Geschichte werden beleuchtet, das Schwinden einer Sprache dokumentiert und der Ursprung eines Mythos ermittelt.