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„Wer Mozart liebt, muss Graener achten“, hieß es Anfang der 1930er Jahre, nachdem Paul Graeners Suite Die Flöte von Sanssouci (op. 88) in Würzburg uraufgeführt worden war, in einer Fränkischen Zeitung. Doch wer war dieser damals so hochgeschätzte Komponist, der als Musikpädagoge und Musikpolitiker bedeutende Ämter bekleidete und dessen Werke zwischen 1920 und 1940 zu den meistaufgeführten seiner Zeit gehörten? Über Graeners einflussreiches Wirken in England, Österreich und vielen Städten Deutschlands, über sein Verhältnis zum nationalsozialistischen Regime als Vizepräsident der Reichsmusikkammer und über sein umfangreiches kompositorisches Schaffen liegt nun erstmals eine Gesamtdarstellung vor, die mit Hilfe zahlreicher bislang unveröffentlicher Dokumente das Leben eines Künstlers nachzeichnet, das exemplarisch zwischen Kaiserreich und „Drittem Reich“ und in Bezug auf Graeners Handeln zwischen Musik und Politik steht.