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Die Autorin bezieht Ludwik Flecks Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie auf die linguistisch orientierte Diskurstheorie nach Michel Foucault. Drei Grundgedanken Flecks – die Harmonie der Täuschung, Beharrungstendenzen von Denkstilen sowie Ausschließungsprozeduren von Denkkollektiven – eröffnen neue Zugänge zu öffentlichen und im Besonderen zu Wissenschaftsdiskursen.
Im zweiten Teil des Buches fragt die Autorin anhand der Erkenntnisse Flecks, ob und inwieweit die historisch orientierte DDR-Forschung die Festigung von Denkstilen befördert. Radeiski untersucht Denkstildifferenzen in der von Wissenschaftlern diskutierten Frage, wie die DDR wirklich gewesen sei. Mit Hilfe von Flecks Konzeption lässt sich nachvollziehen, wie der Denkstil das pure Nacheinander von Geschehnissen in Belege für die jeweilige historische Interpretation verwandelt.