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Eine umfängliche linguistische Analyse der Fachsprache der Geschichtswissenschaft im Kontext der geisteswissenschaftlichen Fachsprachen ist seit Langem ein Desiderat. Das mag am Fehlen einer expliziten Fachterminologie für die Geschichtswissenschaft liegen sowie daran, dass die Geschichtsschreibung in ihrem Wesen zuweilen dem literarischen Schreiben nahesteht.
Franziska Toschers Analyse des deutschen und des italienischen historiographischen Fachstils füllt diese Lücke. Bei der Untersuchung eines einschlägigen Korpus zur Zeitgeschichte liegt ihr Fokus auf der kontrastiven Betrachtung der beiden Sprachen, die sie durch eine eingehende translatologische Untersuchung untermauert. Die so gewonnenen Erkenntnisse zu Diskursorganisation, intersubjektiver Verfasserpositionierung und Anpassung fachstilistischer Elemente an die Erwartungen der Zielkultur sind wertvolle Impulse für die geisteswissenschaftliche Übersetzungspraxis und die fachsprachliche Translationsdidaktik.