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Vicki Baums „Menschen im Hotel“ (1929) zählt zu den erfolgreichsten Romanen der Weimarer Republik. Spätestens die Hollywood-Verfilmung „Grand Hotel“ (1932) hat die Schriftstellerin (1888–1960) weltberühmt gemacht. Als Vertreterin der Neuen Sachlichkeit hat sie das Bild der „neuen Frau“ der Zwischenkriegszeit maßgeblich geprägt. In ihren Romanen „Hotel Shanghai“ (1939) und „Hotel Berlin“ (1943) thematisiert sie zudem die erzwungene Emigration aus Deutschland, politische Verfolgung und Exil. Vicky Baums Hotelromane werden dennoch oft zu Unrecht als Unterhaltungsliteratur abgetan. Dass viel mehr in ihnen steckt, zeigt Maélys Vaillant. Auf der Grundlage von Michel Foucaults Theorie betrachtet sie Vicky Baums Hotels als Heterotopien. So wird deutlich, wie der soziale Raum die Handlungen und Gedanken der Figuren prägt. Auch die Veränderung des sozialen Raums und damit der Bühne ihrer Gesellschaftsporträts durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten wird so offenkundig.