Contents
Ein wesentliches Merkmal der deutschen Sprache ist ihre Kompositionsfreudigkeit. Für Menschen mit Leseeinschränkungen sind komplexe Wörter jedoch problematisch. In Leichter Sprache werden sie deshalb optisch gegliedert. Doch tragen die derzeit gängigen Gliederungsmöglichkeiten wirklich zur besseren Verständlichkeit der Wörter bei? Silvana Deilen vergleicht die verschiedenen Gliederungsmöglichkeiten mittels Blickbewegungsstudien. Neben den durch Eye-Tracking gemessenen Phasen der kognitiven Verarbeitungsprozesse berücksichtigt sie dabei auch die unterschiedlichen Lesekompetenzen und kognitiven Fähigkeiten der Leser. Die so entschlüsselten Zusammenhänge veranschaulicht sie in einem neuen Modell. Dieses kann u. a. zur Erklärung des unterschiedlichen Leseverhaltens von Menschen mit stärker und schwächer ausgeprägten Lesefähigkeiten herangezogen werden. Neue Ansätze und Impulse für die Weiterentwicklung von Reduktionsvarietäten wie Leichte und Einfache Sprache runden den Band ab.