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Ricarda Huch (1864–1947) ist bekannt als Dichterin und Erzählerin, für ihre Dramen und historischen Werke. Dieser Band widmet sich erstmals dem vielgestaltigen essayistischen Werk der Schriftstellerin. Es reicht von klassischen politischen Essays über die Gesamtschau historischer und literarischer Epochen bis hin zu biographischen Exkursen und spielerischen Glaubenserkundungen. Die Autorin nutzte und erweiterte die Möglichkeiten der Gattung, um ein möglichst breites Publikum zu erreichen und die Zeitläufte zu beeinflussen. Die hier untersuchten Essays entstanden zwischen 1900 und dem Beginn der Dreißigerjahre. Einige, wie die Betrachtungen zur deutschen Romantik, verbindet man bis heute mit ihrem Namen. Andere, so etwa die Biographien Michael Bakunins oder die des Freiherrn vom und zum Stein, gewinnen neue Aktualität durch eine gewandelte Perspektive auf die Diskurslandschaft der Weimarer Republik. All diese Texte geben den Blick frei auf eine bedeutende Intellektuelle, die im Essay ihre ganz eigene Ausdrucksform fand.